Der auffälligste Unterschied zu vielen anderen Geräten für die Zubereitung von Kaffee ist, dass Kaffeevollautomaten mit einem integrierten Mahlwerk inklusive Kaffeebohnenbehälter ausgestattet sind. Kleinere Ausführungen bieten Platz für etwa 150 bis 180 Gramm. Am weitesten verbreitet sind Fassungsvermögen von rund 250 bis 500 Gramm.
Darüber liegen Kaffeevollautomaten für den Einsatz beispielsweise in größeren Büros. Manches Modell ist zudem mit mehreren Behältern für unterschiedliche Bohnensorten bestückt oder hat einen zusätzlichen Schacht, um auch Kaffeepulver zu verarbeiten.
Der Vollautomat entnimmt portionsweise Kaffeebohnen aus der Vorratskammer und führt sie dem Mahlwerk zu. Letzteres gibt es als Kegelmahlwerk meist aus Edelstahl oder als Scheibenmahlwerk in der Regel aus Keramik. Üblich ist, dass der Mahlgrad mehrstufig oder stufenlos einstellbar ist.
Das sollte man aber nur tun, während der Kaffeevollautomat die Kaffeebohnen mahlt. Grund dafür ist, dass sich zwischen den Mahl-Elementen immer etwas Kaffeemehl befindet. Beim Verstellen des Mahlgrades im Ruhezustand könnten diese Reste zusammengepresst werden und dadurch Funktionsstörungen oder Beschädigungen am Gerät verursachen.
Wichtig: Den Mahlgrad immer nur bei laufendem Mahlwerk einstellen.
Vom Wassertank zum Heizelement
Ein weiteres Element von Kaffeevollautomaten ist der Wassertank. Während das Gerät die Bohnen mahlt, wird von hier ebenfalls portionsweise die benötigte Menge Wasser durch das spiralförmige Heizelement geführt.
Dabei erreicht das Wasser sehr schnell die benötigte Temperatur. Bei zahlreichen Modellen sind alternativ manuelle Einstellungen zwischen 86 und 96 °C möglich.
Brühgruppe erledigt die Arbeit des Baristas
Inzwischen sind die Bohnen gemahlen und haben die sogenannte Brühgruppe erreicht. Hier fällt das soeben gemahlene Kaffeepulver in die Brühkammer. Ein motorgesteuerter Kolbenmechanismus drückt den Kaffee fest zusammen. Das heiße Wasser wird jetzt von einer Wasserpumpe mit hohem Druck durch das komprimierte Kaffeepulver gepresst.
Der Druck der Pumpe sollte bei modernen Geräten mindestens mit 15 bar oder bei manchen Geräten auch 19 bar angegeben sein. Die Zubereitungsmethode ist dadurch praktisch identisch mit der von professionellen Espressomaschinen. Der Kaffee, der jetzt aus dem Kaffeeauslauf fließt, ist daher von einer appetitlichen Crema bedeckt.
Eine Auswahl am Kaffeevollautomat treffen
Weit verbreitet ist, dass der Kaffeeauslauf zweigeteilt ist. Dann finden wahlweise eine oder zwei Tassen unter ihm Platz. Am Bedienpanel können über Drehelemente, Schalter oder über einen Touchscreen gewünschte Einstellungen vorgenommen werden.
Manchmal ist sogar eine Bedienung über eine App via Bluetooth oder WLAN möglich.
Pannarello und Cappuccinatore – Wie entsteht Milchschaum?
Die meisten Kaffeevollautomaten sind des Weiteren in der Lage Milchschaum zu erzeugen. Das gelingt über eine Heißluftdüse, welche die Milch erhitzt. Dabei trennen sich Fett und Eiweißmoleküle.
Letztere legen sich um die einströmende Luft. Es entstehen winzige Luftbläschen mit Eiweißhülle: Der köstliche Milchschaum.
Die Milchschaumdüse kann offen nach außen angebracht sein. Dann kommt die Milch zuerst in die Tasse oder einen anderen Behälter, um sie bis zum Eintauchen unter die Düse zu halten.
Diese Milchschaumdüsen tragen den Namen Pannarello. Beim sogenannten Cappuccinatore dagegen wird die Milch aus einem integrierten oder externen Behälter angesaugt und durch eine Düse geleitet, in der sie zu Milchschaum wird, der direkt in die Tasse fließt.
Reinigung und Entkalkung erfolgen ebenfalls automatisch
Ein großer Vorteil an Kaffeevollautomaten ist, dass sie auch Reinigungsarbeiten übernehmen. So findet vor jeder Inbetriebnahme ein kurzes Durchspülen statt. Im Standby-Betrieb kann das zusätzlich in regelmäßigen Abständen erfolgen. Deswegen sollte im betriebsbereiten Zustand immer eine Tasse unter dem Auslauf des Gerätes stehen.
Von Zeit zu Zeit ist zudem eine gründlichere Reinigung sowie eine Entkalkung des Innenlebens der Modelle erforderlich. Dazu sind Reinigungs- und Entkalkungsprogramme vorhanden, die manuell oder automatisch initialisiert werden.
Eine Besonderheit stellt in diesem Zusammenhang die Brühgruppe dar. Bei einigen Herstellern wie z.B. bei den Kaffeevollautomaten von Jura ist die Brühgruppe fest verbaut und kann nur automatisch gereinigt werden. Der überwiegende Teil der Geräte erlaubt allerdings, die Brühgruppe zu entnehmen, um sie unter fließendem Wasser zu reinigen.
Bei Kaffeevollautomaten mit fest verbauter Brühgruppe muss man der Reinigungsfunktion des Herstellers vertrauen.
Was passiert mit dem Kaffeetrester?
Bleibt die Frage, was mit dem Kaffeesatz passiert, nachdem das Wasser hindurch gepresst wurde. Auch hier übernimmt der Kaffeevollautomat die Arbeit: Während die Brühkammer mit dem frischen Kaffeepulver zum „Tampen“ (das Andrücken des Kaffeemehls) auf einen Druckkolben trifft, landet sie nach der Nutzung beim Zurückfahren auf einem Bodenkolben.
Er drückt den Kaffeesatz aus der Brühkammer und befördert ihn in einen Tresterbehälter. Dieser muss dann von Zeit zu Zeit – abhängig vom verfügbaren Platz – entleert werden. Bei den meisten Kaffeevollautomaten lässt sich dieser Behälter bequem von vorne aus dem Gerät ziehen.
Fazit: Ein Gerät für alle Aufgaben rund um den Kaffee
Kaffeevollautomaten stehen für Kaffeegenuss aus frisch gemahlenen Bohnen. In der Brühgruppe wird das auf eine ideale Temperatur erhitzte Wasser durch das gerade entstandene Kaffeepulver hindurch gepresst und fließt durch den Kaffeeauslauf in die Tasse.
Je nach Gerät können Milchaufschäumer in unterschiedlichen Varianten vorhanden sein sowie zahlreiche Einstellmöglichkeiten hinzukommen. Selbst das Reinigen und Entkalken geschieht weitgehend automatisch.
